Sonntag, 6. August 2006
Etwas weniger giftig - Verbesserung der Lebensmittelqualität durch den vereinten Verbraucherdruck
"Gentechnik, Gammelfleisch, Giftstoffe im Gemüse - man weiß gar nicht mehr, was man noch kaufen soll. Die sind doch alle gleich schlecht, im nächsten Monat wird der nächste Skandal aufgedeckt, immer dort, wo man es am wenigsten vermutet hätte. Da kann ich auch zu Lidl gehen, da ist es wenigstens billig!" Fatalismus macht sich breit. Nur leistet diese Einstellung der stetigen Verschlechterung der Qualität Vorschub.

Aber es gibt doch Unterschiede. Manche Händler und Lebensmittelhersteller scheinen ein wenig mehr auf Qualität zu achten als andere. Ob es Idealismus ist oder Marktstrategie. Es gibt jedenfalls Erzeuger, die auf gentechnisch verändertes Futter für ihre Milchkühe verzichten, und Diskounter, die Erdbeeren verkaufen, die weniger mit Pestiziden durchtränkt sind als andere. So hat das Einkaufsnetz von Greenpeace [1] unter anderem eine Liste von Molkereien zusammengestellt, die darauf achten, daß ihre Milchkühe nicht mit gentechnisch verändertem Soja gefüttert werden [2]. Anderer Ratgeber geben Hinweise, wo es wenig pestizidbelastetes Gemüse zu kaufen gibt [3], welche Fischsorten man kaufen sollte, welchen Biosiegeln man vertrauen darf,...

Großkonzerne werden nicht aus moralischen Gründen auf einen umweltschonenden Anbau ihrer Agrarprodukte oder auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Produktion achten. Nur der Druck der Verbraucher kann einen Kurswechsel herbeiführen. Daher bin ich seit gestern Fördermitglied beim Einkaufsnetz.

[1] Einkausnetz von Greenpeace: http://de.einkaufsnetz.org/
[2] Produktdatenbank für Gentechnikfreie Milchprodukte: http://de.einkaufsnetz.org/produkte/
[3] Ratgeber Pestizide: http://de.einkaufsnetz.org/ratgeber/20647.html
[4] Ziele des Einkaufsnetz: http://de.greenpeace.bimp-asp.de/ueber/wer_wir_sind_was_wir_wollen/11287_2.html?PHPSESSID=8bfce23bc6a8aa36e8b832931f59bbe6

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